18.10.2023
Uganda - glücklich, lebhaft und dankbar
Das waren die Eindrücke von dem Orthopädietechniker Stefan Dirks aus Münster, der sich als Geselle eine Auszeit genommen hat und ehrenamtlich für drei Monate über den gemeinnützigen Verein Pro Uganda in Uganda tätig war. Er erzählt über seine Erfahrungen.
„Orthopädietechnik in Afrika ist sehr vielfältig. Man stößt auf Herausforderungen, über die man sich vorher wenig Gedanken gemacht hat. Zum Beispiel Stromausfälle, Transportwege für Patient*innen und Material oder auch Prioritäten der Patient*innen.
Dazu ein kleines Beispiel: Ich habe für die siebenjährige Lucia eine neue Prothese gebaut, da sie aus ihrer alten Versorgung rausgewachsen war und diese aufgrund dessen nicht mehr gepasst hat. Statt ihre neue passgerechte Prothese zu tragen, zog sie aber lieber wieder die alte Versorgung an, damit die neue Prothese für „Sonntags“ neu und möglichst lange schön bleibt.
Die Interaktion zwischen Techniker*innen und Patient*innen war ebenfalls neu für mich. Auch wenn in Uganda eigentlich alle Menschen gut Englisch sprechen, war es manchmal schwierig herauszufinden, ob die Versorgung passt oder ob es schmerzt. Sei es, weil sie glücklich sind über die Hilfe und sie keine Umstände bereiten möchten oder den Kindern oft die Aussage von Schmerz oder Leid verboten wird. Hier kommt es dann sehr darauf an die Kinder zu beobachten und zu analysieren, ob sie das neue Hilfsmittel nutzen und mögen, oder eher meiden.
Zudem war es besonders, so eine wahnsinnige Dankbarkeit zu spüren. Auch in Deutschland bekommt man oft ein Dankeschön zu hören oder Geschenke von den Patient*innen. In Uganda zeigt sich die Dankbarkeit jedoch nochmal auf einer anderen Art und Weise. Zu sehen, wie dankbar und glücklich die Patient*innen über die neue Versorgung und somit oft über eine Chance auf ein „normales“ Leben war sehr rührend.“